Namibias Küche im 2006

Herrliche Überraschung

Vor den Tagen in der Kap-Region bereisten wir einen großen Teil des nördlichen Namibia. Es sind Landschaft von einmaliger, oft atemberaubender Schönheit, zumeist eine karge Schönheit. Das weite, unendlich weite Namibia ist sehr dünn besiedelt, und man ist oft Dutzende von Kilometern unterwegs ohne eine Spur von Zivilisation auszumachen. In dieser besonderen Welt gibt es für den Reisenden gute bis sehr gute Unterkünfte. Das reicht vom Spitzenhotel in Windhoek bis zur Lodge in der Namib-Wüste.

Ein großartige Überraschung war die Küche, die in diesen unterschiedlichen Beherbergungsbetrieben geboten wird. Hervorragend waren die Küchen der Hotels Heinitzburg in Windhoek und Hansa in Smakopmund. Beide dürften zum besten im südlichen Afrika zählen. Ich hätte ohne zu zögern beiden Betrieben 16 Gault Millau-Punkte zugesprochen.

Ganz besonders attraktiv waren jedoch die gastronomischen Leistungen in mehreren Lodges. Obwohl die Waren oft über Hunderte von Kilometern beschafft werden müssen, waren die Angebote stets frisch und auch stets frisch zubereitet. Ganz besonders spannend war die Möglichkeit, einmal das Fleisch von verschiedene Wildtieren zu kosten, sei das nun Elan-Antilope, Springbock, Impala, Oryx-Antilope, Gnu, Hartebeest oder Zebra. In Namibia beginnt sich eine besondere Form der Landwirtschaft zu etablieren. In den riesigen Farmlanden, die oft über mehrere tausend Hektaren verfügen, wird nicht mehr nur Rindvieh gezüchtet. Man hat damit begonnen, die als Lebensmittel verwertbaren Wildtiere in solchen Farmen zu züchten, wo die Tiere in der Freiheit leben. Was im ersten Moment vielleicht als schockierend wirken mag, ist beim zweiten Hinschauen alles andere. Diese Betriebe liefern hochwertigste Nahrungsmittel und tragen nebenher mit ihren Zuchtbetrieben zur Arterhaltung dieser Wildtiere viel bei.

In den erwähnten Hotels führen Köche europäischer Herkunft das Kommando. Sehr erfreulich ist aber die Tatsache, daß in den Lodges meistens einheimische Köche mit großer Freude, Sachkenntnis und Sorgfalt für die Gäste aus fernen Ländern ihren Beruf ausüben.

02.12.2006 RM